Allein unterwegs: Fahrer eines Geldtransporters überfallen
Am Montag, dem 7. Februar 2022, haben mehrere Täter vor einem Supermarkt in Berlin den Fahrer eines Geldtransporters überfallen. Der betroffene Kollege wurde vor dem Markt abgepasst, mit der Waffe bedroht und anschließend durch den Einsatz von Reizgas verletzt. Die Täter sind mit dem Geldkoffer auf und davon und hinterließen den verletzten Fahrer.
Link des Artikels auf www.aber-sicher.org:
https://www.aber-sicher.org/2022/02/07/fahrer-eines-geldtransporters-ueberfallen/
Dieser Fall steht keineswegs für sich. Auch im Jahr 2020 kam es in Berlin zu mehreren spektakulären Überfällen. Die Täter wurden gefasst und im letzten Jahr vom Landgericht Berlin verurteilt.
Das ist gut so.
Nicht gut ist …
Die öffentliche Berichterstattung befasst sich nahezu ausschließlich mit den vorhandenen Begleitumständen. Das fängt schon mit der Formulierung an, ein »Geldtransporter« sei überfallen worden. Besser wär’s. Tatsächlich aber ist ein Beschäftigter bei der Ausübung seines Berufes angegriffen sowie physisch und psychisch verletzt worden!
Weiter geht‘s dann mit der Beschreibung der Täter auf der Flucht, der Höhe der Beute, dem genauen Ablauf der Tat und wer, wann, was gesehen hat. Und wenn einer der Täter Muhamed heißt und einem bekannten Berliner Clan zugeordnet werden kann, dann rückt das Geschehen auch mal eine Seite nach vorn und ist eine Schlagzeile wert. Wie in der Berichterstattung zu den Überfällen im Jahr 2020 in Berlin so geschehen.
Das der Kollege aus Gründen der Kostenersparnis – wie so oft in dieser Branche – völlig allein unterwegs war, taugt meist nur für eine Randnotiz.
Das sollte sich endlich ändern.
Die von Gewalt bedrohten Opfer und ihre Arbeitsbedingungen müssen in der öffentlichen Wahrnehmung endlich in den Mittelpunkt rücken. Es sind diese Arbeitsbedingungen, die Kriminelle eher zum Überfall ermuntern, als sie davon abzuschrecken.
Gute Arbeit im Geldtransportgewerbe, das heißt:
die Sicherheit der Beschäftigten kommt immer an die erste Stelle.
Hierüber muss mit den Arbeitgebern gesprochen, Änderungen müssen vereinbart werden.